Forstpolitik, Interforst

Erster Deutscher Waldpreis

Offensichtlich haben sich schon sehr viele Menschen einen Waldpreis gewünscht. Alle Beteiligten waren sich jedenfalls einig, dass es endlich Zeit dafür ist und nun einmal verdiente Akteure der Branche und ihre Arbeit im Mittelpunkt stehen müssen.

Der Deutsche Landwirtschaftsverlag hat im letzten Jahr den Deutschen Waldpreis ausgerufen und KandidatInnen in den Kategorien ForstunternehmerIn, WaldeigentümerIn und FörsterIn zur Bewerbung bzw. zum Vorschlag einreichen aufgefordert.

Die Resonanz der Branche war groß. Sowohl im Bewerberfeld als auch in der Unterstützung der Branche. Auch der BDF unterstützt den Deutschen Waldpreis. Unser Bundesvorsitzender ist Mitglieder der Jury.

Moderator Philipp Freiherr zu Guttenberg betonte, dass es sich um erstmalig einen nationalen Preis handelt, hinter dem sich die gesamte Branche versammelt hat und Menschen ausgezeichnet werden, die etwas Besonderes für die Branche leisten.

In den drei Kategorien wurden jeweils drei BewerberInnen ausgewählt. Diese wurden dann per Imagefilm vorgestellt. Den letztendlichen Sieger hat die Öffentlichkeit durch eine Onlineabstimmung bestimmt. Bis zuletzt wusste keiner der Kandidaten oder die Jury etwas über die Sieger.

Guttenberg betonte in seiner Moderation, dass der deutsche Wald heute in einem so guten Zustand sei, wie die letzten 400-500 Jahre nicht mehr. Dies sei eine kulturelle Höchstleistung von WaldeigentümerInnen, Forstunternehmen und Forstleuten zusammen. Der Deutsche Waldpreis ist „unser Oskar„.

Es sei die Aufgabe, den Wald und unser Tun mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. In die Städte, die Parlamente und zu den Menschen. Dies jedoch mit mehr Herz. Wir müssen von unserer Arbeit schwärmen, Geschichten erzählen.

Wir vom BDF sind also ganz gut dabei, mit unserer TalkBox und den vielen gesammelten Geschichten, die wir weitergeben wollen.

Gewonnen haben die Umwelt engineering GmbH (Forstunternehmen des Jahres aus Brandenburg), Lutz Freytag (Waldbesitzer des Jahres aus Brandenburg) und Florian Vögele (Förster des Jahres aus Bayern). Herzlichen Glückwunsch!

Bemerkenswert ist, dass Lutz Freytag als Waldbesitzer des Jahres in seinem Hauptberuf auch Förster ist. Er ist Betriebsbereichsleiter im Forstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt (Bundesforst) und auch BDF-Mitglied. In seinem Bewerbungsvideo stellt er insbesondere heraus, dass Naturschutz und Forstwirtschaft zusammen funktionieren und gedacht werden müssen. Außerdem ist ihm die Nachwuchssicherung wichtig. Auch für die Weitergabe des Waldes an seine eigenen Kinder.

Unser Bundesvorsitzender Ulrich Dohle,  gratulierte besonders dem Förster des Jahres, Florian Vögele, von der FBG Oberallgäu e.V. Mit 28 Jahren ist er noch vergleichsweise jung, hat aber mit 7.000 Hektar eine große Verantwortung für „seine“ WaldeigentümerInnen. Darüber hinaus ist ihm die Öffentlichkeitsarbeit wichtig und die Sensibilisierung derselben für die Forstwirtschaft. Er ist Presseverantwortlicher der FBG und als solcher betreibt er bereits seit vielen Jahren auch das facebook-Profil der FBG: https://www.facebook.com/forstoa/

Prof. Schraml brachte es als Preisüberreicher auf den Punkt hinsichtlich der Herausforderungen für einen Förster bzw. eine Försterin. Der Wald sei 365 Tage geöffnet und durch die digitale Medienlandschaft steht heute jedeR überall ganz schnell in der Öffentlichkeit. Auch die Diskussion über die Arbeit im Wald sind die Rollen zwischen weißen Helden und schwarzen Übeltätern klar verteilt. Schuld ist immer der Förster oder „die Forstwirtschaft“.

So einfach soll es aber in Zukunft nicht mehr sein.

Für 2019 soll es bereits eine Neuauflage geben. Am 14. September soll der 2. Deutsche Waldpreis anlässlich der DLG-Waldtage in Lichtenau/Westfalen verliehen werden.

https://www.dlg-waldtage.de/start/

Also spitzt schon mal die Bleistifte für die Bewerbung!